Donnerstag, 26. Mai 2016

Proll Guns - Horseflesh BBQ

Proll Guns – Horseflesh BBQ
Release 26.02.2016 at NRT-Records
Mehr Infos unter: www.prollguns.com

Proll Guns ist eine Band bestehend aus 3 harten Salzburger Jungs die eine Mischung aus Trash-Metal und Country spielen. Sie selbst nennen ihren Stil „Rock'n'Western Roll Metal“ oder wie ich es nennen würde, Country-Metal. Knallharte Riffs mit schunkeligen Sounds. Perfekt um in den Kneipen der Stadt auf dieser Musik, ein paar Gläser zu nehmen. Horseflesh BBQ wurde unter dem deutschen Indie Label NRT-Records veröffentlicht. Gemischt und gemastert vom dänischen Produzenten Tue Madsen, welcher auch für Ektomorf oder Sick of It All zuständig war.

Zehn abwechslungsreiche Songs stehen uns bevor, die wir uns einfach mal genauer ansehen/anhören werden.

1. Texas Banjo Massacre:

Mit dem Banjo, beim Lagerfeuer spielend so klingt und fängt dieser Track an, ehe eine weitere E-Gitarre hinzustößt und der Track dann zur Mitte mit einem Knall die volle Fahrt aufnimmt. Stellt euch eine Bar vor. Alle sind genüsslich am trinken und Skat spielen, bis der böse Ganove in der Bar eintrifft und für ungemütliche Stimmung sorgt. Doch der Dorf Sheriff ist schon da und lässt es am Ende wieder etwas ruhiger werden in diesem Lokal. Genauso läuft dieser Track Texas Banjo Massacre ab.

2. Horseflesh Barbecue:

Der Titelsong geht gleich in die vollen und lässt es ordentlich krachen.
Öffnet den Whiskey und schmeißt den Grill an! Auch wenn es nun ein Horseflesh BBQ gibt, kommt der Track mit ordentlich Pferdestärke daher.

3. From Texas To Hell:

Erst vertraute ruhige Klänge, später ein Akustikgitarrensolo und zum Ende wird einem das Gehirn weggepustet. Metal vom feinsten. Eine Mischung aus Metallica meets Motörhead die sich zu einem riesigen Metal-Tonardo verbünden.

4. Bloodgun Blues:

Hier bekommt man das Gefühl Live mitten im Konzert dabei zu sein. Der Einspieler einer Location tut sein Übriges dazu. Der Sound ist in diesem Stück moderner, es kommen einige Effekte zum Einsatz und man könnte es dem US-amerikanischen Hardrock / Metal zu ordnen. Hart, mal schnell und frech. Eine klasse Nummer! Darf auf keiner Metal-Party fehlen.

5. Fucking Troublemaker:

Wie soll man diesen Song nun beschreiben. Er klingt total anders und doch fügt er sich genau in die anderen Songs ein. Fassen wir es einfach kurz. Er ist verspielt und ein kleiner fucking Troublemaker. Hoch die Whiskeygläser!

6. Reno Gang:

Dieser Song wechselt dann mal eben zum klassischen Rock n Roll.
Es erinnert mich stark an eine Mischung aus TXL, J.B.O und System Of A Down eine spaßige Nummer.


7. Lookin Out my Backdoor:

Ein Rocksong ein Westernsong oder doch Folkrock. Hier kommt irgendwie alles zusammen und er bereitet einem nur gute Laune. Egal ob an der Bar, am Feuer, auf der Couch oder auf einem Livekonzert.

8. The Revolver:

Dieses ist der längste Song auf diesem Album und eignet sich daher bestens für Gaming Abende.
Waffen geladen und auf Zombie jagt. Übrigens mit einer Banjo geht auch ;) Yee-Haw!

9. Execution:

Ein sehr düsterer Track, der sich Live perfekt als Opener in einem Zugaben block eignet.
Das Wechselspiel zwischen düster, hart, sanft, langsam und schnellen Tönen passt hier perfekt zusammen.

10. Southern Slavery:

Passend zum Outro geht es mit dem Banjo los und lassen das Album sanft in düsterer Westernmanier ausklingen.

Fazit: Bis vor Kurzem war ich kein wirklicher Freund von Death-, Trash- und anderen „Rülps“-Gesang, den man im Metal meist nicht versteht. Solche Bands/Cd`s höre ich dann nur gelegentlich und sicherlich nie am Stück durch. Doch mit Horseflesh BBQ hat es zum ersten Mal eine Band geschafft, das ich mir eine Metal-CD am Stück anhören konnte, ich neugierig auf den nächsten Track war und mich sogar dabei erwischen lies, wie ich fleißig mit wippte und Durst auf ein kühles blondes Bierchen bekam.

Proll Guns sind wahrlich eine Band, die ein neues Sub-Genre erfunden hat, welches man auf den ersten Blick für utopisch hält. Metal und Country, das passt doch nicht. Und ob das passt! Eine Band, die man sicherlich nicht unterschätzen sollte. Für alle die Lemmy von Motörhead vermissen, er ist unter uns und schlummert als versteckte Seele in dieser Band. Ob Lemmy wohl auch auf Country stand. Wir werden es leider nie erfahren. Wenn der Erfolg anhält, und ihr die Band weiterempfehlt, könnte diese Band sich nahtlos auf Wacken als Headliner wiederfinden oder beim nächsten Metal Bash in Hamburg mitmachen. Das Potenzial ist alle mal da.

Aufgrund des immer wieder einkehrenden Überraschungsmoment und der ungewöhnlichen Konstellation aus Metal und Country, welches unter die Haut und tief ins Ohr geht, bekommt dieses Album von mir volle 10 von 10 Punkten. Ein Album, welches ich mir garantiert häufiger zu Gemüte führen werde. Chapeau!


Songempfehlung: Bloodgun Blues, Reno Gang

© by Marcel Enzmann / snab for Snab-Webzine

Montag, 2. Mai 2016

Luna Rise – Dark Days & Bright Nights

Luna Rise – Dark Days & Bright Nights


Guten Morgen verehrte Leser und Leserinnen, lange habt ihr (NRT Records, Luna Rise und alle Follower von Snab-Webzine) warten müssen auf diese bereits imVorfeld angekündigte Rezensionen. Wie es in dieser Jahreszeit halt so ist, schlagen die Viren immer mal wieder zu und hindern einem. Doch Viren sind ein gutes Stichwort! Wie ein Virus hat mich diese Platte von Luna Rise nämlich gefesselt und somit freue ich mich um so mehr, diese Platte zu rezensieren und bewerten zu dürfen.

Luna Rise ist eine Band aus Oberösterreich und spielen Melodic Rock bis hin zum Dark Rock, ohne dabei die Gitarren übertrieben in den Vordergrund zu rücken. 5 junge Jungs bestehen aus Chris Devine (Vocal/Gitarre), L.X. (Keyboard, Background Gesang), Andy Earth (Gitarre), Rob Rocket (Bass) und Loup-Garou (Drums) haben so einen neuen Sound geschaffen, den man am ehesten mit einem Mix aus den sanften Tönen von Bon Jovi, dem rebellischen von Billy Idol, dem düsteren von Ozzy Osbourne, und dem abgespaceten Tönen von Dave Gahan und Neil Amstrong vergleichen könnte. Wer auch nur einen Bruchteil an Songs der genannten Musiker kennt, weiß das dieses eine interessante Soundvorlage sein kann. Dark Days & Bright Night ist in den dunklen langen Nächten entstanden, die Chris und Loup mehr als die hellen Tage durchlebten. Loup hat für sich den Nachthimmel entdeckt und die sanften Töne, Chris hingegen hatte teils auch noch die härtere Gangart im Blut. So kam es zu dem Wechselspielchen zwischen hart und weich, welches sich auch auf dem Album Cover auswirkt. Ein Ying & Yang Zeichen, welches zur Hälfte aus einer Sonne und einem Mond besteht. Hier wird die Dunkelheit und das Licht, das Gute und das Böse, das Laute und das Leise, die Kraft und die Ruhe sowie jegliche Gegensätze symbolisiert und runden das Album somit thematisch ab. 12 Songs voller Herzschmerz, Melancholie aber auch mit Mut und Kraft untermalt bietet euch dieses Album. Wobei man passend dazu sagen muss, das natürlich auch hier halbiert werden musste. So habt ihr 6 negative (dunkler Tag/Sonne mit Schatten) Stücke und 6 positive (helle Nacht/Mondschatten mit einem funken Sonne) Stücke. Hören wir uns das Album doch einfach mal genauer an und verschaffen uns so eine Überblick.

1. „Demons Inside“ beginnt mit einem schnellem Gitarrenstart und einer Melodie, die man aus der 80er-Zeit von Spielekonsolen oder Daddelautomaten her kennt. Wenig später setzt schon der Gesang von Chris ein, der eine sehr klare und saubere Stimme in den Gesang legt. Thematisch geht es in diesem Song um die Verarbeitung von Liebesschmerz. So heißt es übersetzt aus dem Stück „Wo ist deine Liebe, wenn ich sie am meisten brauche?“ oder „Können wir nicht zurück in die Zeit, wo unser Feuer noch am Leben war?“ Die Screams steuerte niemand Geringes als Bernie Pfeiffer zu.

2. „RZRKT“ welches so viel wie The Razorcut heißen soll, beginnt dann schon etwas härter.
Mit einem Schrei, den man auch zu Greenday unterordnen hätte können, geht es darum, wenn man mit dem Partner oder in diesem Fall der Partnerin den Krieg zieht. Dem entsprechend rockig ist der Track und doch auch sehr sanft durch eine Stimme die sehr an HIM erinnert. Hinzu kommen noch verzaubernde Backing Vocals von Tanja Ilic.

3. „Valentine“ beginnt mit sanften Keyboardmelodien und werden von verspielten Gitarren begleitet. Chris Stimme legt sich sanft wie ein roter Faden um die Songs, welches sich gut im Einklang mit der Melodie verschafft und so den Song und Sound noch klarer werden lässt.
Regnerische Tage, die das Herz gefrieren lassen, so könnte man textlich den Song darstellen.
4. „Dancing With Tears In My Eyes“ (Cover-Track) sollte eigentlich jedem von der Band „Ultravox“ aus dem Jahre 1984 in Erinnerung sein. Hier wurde die Version nur um einiges rockiger und neumodischer aufgepeppt ohne dabei seinen ursprünglichen Charme zu verlieren. Alte Party-Hits goes to WGT? Schön alte Lieder mal wieder aufleben zu lassen und das auch mit einem gelungenen Cover. Denn viele neue Cover aus den 80er-Jahrgängen haben es leider total vermasselt. Luna Rise hat die Kunst was Eigenes, Kraftvolles und doch nah am original zu bleiben gekonnt gemeistert. Die Backing Vocals steuerte hier Lisa Utersmayr hinzu.


5. „For A Reason“ handelt wie ihr es erahnen könnt auch um das Thema Liebe. Doch hier eher um eine Liebe die nicht erwidert werden kann. „Blas aus die schwachen Kerzen“. Die ersten 12 Sekunden klingen aus einer alten englischen Filmsequenz eher der Rocksound durchbricht. Ein sehr ruhiger Track, der lediglich im Refrain das Tempo anzieht. Nach dem Cover genau die richtige Nummer, um langsam aber sicher zurück zu den Luna Rise Stücken zu finden.

6. „The Secret In You“ ist der Sechste und somit letzte der düsteren Tracks auf der Platte.
„Wo ist das Licht in deinen Augen“ und „Falsche“ Tränen sind die Inspirationen und Fragen in diesem Song und startet als Ballade mit sehr sanften und langsamen Gitarrenuntermalung. Der wohl emotionalste Track auf der dunklen Seite. Geheimtipp hierbei einfach mal die Augen schließen und genießen!

7. „Silent Screams“ ist der erste Song der hellen Nachtseite der Scheibe und mit schwerem Atem geht es dort dann auch los. Ein Albtraum? Nein, wenn man der Melodie nach geht, eher ein positiver Track. Erinnert mich irgendwie an einem Traum mit einer Tour am Strand.

8. „Worshippin' Shadows“ handelt vermutlich über die Erfahrung von Loups Sternenschau.
Musikalisch erinnern mich die Gitarrensounds des Track sehr an die Dark-Wave & Gothic-Rocker von The 69 Eyes.

9. Bei „Until The Stars Have Come“ ist eine weitere Gastsängerin dabei. Melanie Hirner steuert hier als Lead- und Backing Vocals den Track bei der dadurch eine eigene Dynamik entwickelt.
Sehr groovig das Ganze untermalt mit Gitarren und Keyboard. Live sicherlich eine emotionale Nummer. Zum Ende tickt eine Uhr, was diese uns wohl sagen möchte?

10. In „In Your Arms“ geht es mysteriös und rockig zu. Was hat das Blut auf diesem Abschiedsbrief zu bedeuten. Vielleicht erfahrt ihr es im Text.

11. In „The Storm“ geht es ordentlich zur Sache und in mir löst dieser Sound und das Tempo sofort ein Kopfkino aus, wie er wohl live rüberkommen mag. Ein schneller Lichtwechsel der dann plötzlich stoppt, um dann wieder Vollgas die Bühne zu erleuchten und Emotionen zu wecken?
Gut möglich ein schöner Song zum abfeiern, tanzen und pogen. Lets rock!

12. „The Anthem Of The Night“ ist der letzte Track eines grandiosem Albums. Hier wird es noch mal sehr melancholisch und ruhiger. Sehr passend zum Abschluss des Albums.


Fazit: Ein sehr abwechslungsreiches Album mit lauten, leisen, rockigen, emotionalen, melancholischen, positiven und negativen Songs. Dieses Album ist nicht nur unbedingt für die Schwarze Szene bestimmt. Auch Personen, die dem Rock mit elektronischen Anteilen nicht abgeneigt sind, sollten sich diese Band mal genauer anhören. Ich bin mir sicher auch ihr kommt auf eure kosten. Interessant ebenfalls das mein ein Album mit zwei Gegensätzen aufbauen kann, ohne das dem Hörer ein stockendes und verwirrendes Gefühl vermittelt wird, da auf einmal eine andere Gangart gefahren wird. Zum Abschluss noch etwas Mysteriöses welches wahrscheinlich nur Hardcorefans oder angehörige der Band kennen werden. Jedes Lied ist einer bestimmten Dame gewidmet. Ob es sich hierbei um echte Ereignisse oder fiktiven Ideen handelt. Lässt sich so auf Anhieb nicht sagen.

Zu empfehlende Songtitel: The Secret In You , Until The Stars Have Come

(c) by Marcel Enzmann for Snab-Webzine & Radio Redstone

Foto (c) by Luna Rise Facebook Site

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Samstag, 16. April 2016

The Firm - Veritas

The Firm Inc. - Veritas

Als ich das erste Mal von der Band The Firm Inc. gelesen hatte, dachte ich zu erst an einem Film. Denn auch das Cover, welches im Netz herumgeisterte, sah mit dem Assassine Mann, der sein Schwert vor dem Bauch trägt, aus wie eine perfekte DVD-Hülle. Als ich später beim genaueren Betrachten dann Veritas las, hatte ich das nächste Querdenken an eine Band namens Veritas Maximus. Doch beide Gedankengänge haben absolut nichts mit diesem Album, welches eher dem EBM/Electro und zum Teil auch Industrial zuzuschreiben ist zu tun. Die Band aus Chemnitz-Eisenhüttenstadt (früher Karl-Marx-Stadt) bestehend aus Funker Vogt-Gründungsmitglied und Ex-Frontmann Jens Kästel, Guido Henning und Jan Abraham bringen am 29.04.2016 ihr Debütalbum „Veritas“, welches bei Infacted Recordings auf dem Markt kommen wird, heraus. Snab-Webzine hatte die Möglichkeit schon vorab für euch hereinzuhören. 12 neue Tracks warten auf den geneigten Zuhörer und Fan, sowie alle die es werden wollen.Die Songs beinhalten Themen über Freundschaft, Enttäuschung, Mut und Kraft, die ein Mensch im laufe seines Lebens widerfährt. Dieses verpackt in kompromisslosen Texte und fetten Beats. Das ist „Veritas“.

1. Am Anfang (Intro):
Bei dem Titel musste ich irgendwie schmunzeln. Wo sollte sonst ein Intro hin wenn nicht am Anfang? Als Gag bitte beim nächsten Album das Intro in der Mitte :P Mit einem düsteren Beat, fängt das Album jedenfalls schon mal sehr spannend an und nach einer Minute wird es dann grooviger und man könnte die ersten tanzbaren Schritte und Bewegungen vollziehen. Dennoch bleibt der Track eher gelassen und eignet sich wirklich nur als reines Intro für Live-Konzerte oder einer Eröffnungsfeier. Es muss spätestens beim zweiten Track dann knallen.

2. BUTF (Brootherhood & Unity):
Hier fängt der Track an, als währe man in der Kommandozentrale auf einem Raumschiff. Wenig später kommt der alte Funker Vogt Stil zum Zuge. Sehr eingängiger Refrain, der mich textlich an dem Song von Schock mit „Babylon“ erinnert. Hier überzeugt die Melodie und der Text eindeutig und könnte zum Geheimfavoriten werden für so manche schwarze Nächte, die auch elektronisch angehaucht sind.

3. Geschichten ohne Wert:
Jeder hat ja besondere Vorstellungen von einem Song, wenn man zum ersten Mal den Titel liest. So habe ich mir beim folgenden Titel gedacht, meinen The Firm vielleicht, das sich die Geschichte um 1933 wiederholt und die Erfahrungen keinen Wert gebracht hat? Doch der Song ist reine Auslegungssache und was oder wer genau gemeint ist, bleibt jedem selbst überlassen. Denn der Song ist verallgemeinert geschrieben. Eine Abrechnung an Menschen, die durch ihre Lügen und Manipulationen glänzen. War da früher nicht auch so etwas?

4. Schluss mit Lustig:
Hier wird abgerechnet und gesagt das jeder für sein Leben selbst verantwortlich ist. Jeder kann selber Entscheiden was richtig und falsch ist. Ein etwas härterer Track, der mich an Agonoize Staatsfeind erinnert. Nur ein wenig harmonischer und mit sanfteren elektronischeren Tönen.

5. Reflexion (Instrumental):
Hier geht es zum ersten Mal unter die Haut. Ein Piano/Keyboard untermalt den Song. Ab der Mitte des Songs könnte es auch ein Filmtitel sein. Mit leichten düsteren Western Zügen gleitet der Song dahin. Zur Mitte des Albums echt mal ein entspannender und abwechslungsreicher Track. Der zuerst ungewohnt zu scheinen vermag, aber vollendest in das Album hinein integriert ist.

6. Projektil:
Ein knackiger Beat, der sich wie ein Projektil ins Gehirn schießt, begleitet den Song. Sehr böse und aggressive Vocals untermalen den Text, indem es um eine Art Selbstschutz und Selbstjustiz geht. Denn „wo Recht versagt,wo keiner Schreit, wird Wiederstand zur Pflicht“. Ob sich hier The Firm von der Band Frei.Wild und ihrem Refrain von „Nur dumme sagen Ja und Amen“ inspirieren lassen haben? Denn hier heißt es in deren Song: „Und wo Recht zu Unrecht wird, wird Widerstand zur Pflicht“. Es ist ein Song mit Message, der irgendwie auch zum Nachdenken anregt.

7. Leben (Speed): Wie der Titel schon verrät, gibt es hier Speed im Sinne von temporeichen Beat. Textlich dreht es sich um eine Liebe, für der man sein Leben geben wollte, doch zerbrach diese dann Letzten endlich.

8. Abgebrannt (Album Version):
Mit einem verzerrten Alarmsignal geht’s los und dieses Alarmsignal sollte als Warnung verstanden werden. Böswillig und voller Wut rechnen sie mit alles und jedem ab. Böser und fieser Song zugleich um seinen Frust los zu werden im Sinne von Abtanzen.

9. BoXxXer:
Nach der Wut, wird es wieder melancholisch. Der Anfang erinnert einen stark an einem Mix zwischen der Melodie von den Play Station spielen Grand Turismo und Need for Speed. Dazu eine computeranimierte Stimme und fertig ist der Track. So einfach kann Musik sein. Doch so einfach es vielleicht auch klingen mag, um so schwieriger wird es zu diesem Song NICHT zu tanzen.

10. Schuld:
Der Track „Schuld“ fängt spacecig an und erinnert tonal phasenweise an die Mittelalter-Elektro-Band Heimataerde. Textlich dreht es sich das man für all sein Handeln die „Schuld“ trägt oder umgangssprachlich gesagt, jeder trägt für sein handeln die Konsequenzen.

11. Feuer (Album Version):
Mit verspielten Gitarren beginnt das Feuer zu flackern, ehe es nach ca. 30 Sekunden mit abgerundeten Beats begleitet wird.

12. Frei:
Der letzte Song beginnt wieder mit einem Piano/Keyboard und versetzt ein sofort in Melancholie. Noch bevor das erste Wort erklingt, beginnt die Gänsehaut und die Augen werden feucht. Worum es in diesem fantastischen Song geht, müsst ihr selbst erfahren. Denn bei diesem Song solltet ihr selber die Erfahrung machen und dahin schwelgen in Erinnerungen, die ihr ggf. in eurem Leben schon gemacht habt.

Fazit:
Ich bin vom Album mehr wie positiv überrascht, so ehrliche und unter die Haut gehende Texte kenne ich eigentlich nur aus dem „Deutschrock“ Segment. Diese Texte hätten sicherlich auch in diesem Genre großen Anklang gefunden. Um so überraschter bin ich, dass so etwas auch mit elektronischer Musik funktioniert. Wenn The Firm ihren Stil treu bleiben, sich nicht verbiegen lassen und ein eintretender Erfolg ihnen nicht zu Kopfe steigt, dann sehe ich die Band in 10 Jahren als eine der ganz großen Band in Deutschland an. Ehrliche, direkte und schonungslose Texte, die unter die Haut gehen, brauchen wir mehr in der Musiklandschaft. Und das es nicht immer Deutschrock sein muss, wo diese Art von Texten funktioniert zeigt und dieses Album „Veritas“, welches ich gerne 10 von 10 Sternen geben möchte. Respekt und weiter so!

Abspieltipps: BUTF, Projektil, BoXxXer, Frei (Geheimfavorit)


© by Snab (Marcel Enzmann) for Snab-Webzine & Radio Redstone

Montag, 11. April 2016

Vadot - Von Luft und Likes

Vadot – Von Luft und Likes


Vadot ist eine Berliner Elektro-Wave-Rock Band, die seit 2009 auf den Bühnen dieses Landes unterwegs sind. Mit ihren beiden Alben „In Gottes Namen“ (2010) und „Teufels Beitrag“ (2012) schafften sie es sogar zu Auftritten wie auf dem Wave-Gotik-Treffen (WGT) und dieses 3x hintereinander (2012,2013,2014). Des Weiteren spielte Vadot als Supportband für Größen wie z. B. Großstadtgeflüster, Schwefelgelb oder Cassandra Complex. Mit diesem Erfolg wollen sie nun auch im Jahre 2016 anknüpfen und schlossen sich zwei Jahre in ihrem Probekeller in den Kreuzberger Studios ein, erlitten Schweiß und Tränen und produzierten ihr drittes Werk.

„Von Luft und Likes“
Warum ich persönlich da im ersten Moment an Facebook denken musste, blieb mir ein Rätsel. Denn das Like kommt von mögen bzw. lieben. Wer kennt somit nicht das Zitat: „ Man ernährt sich von Luft und Liebe“? Dieser Titel für das Album finde ich persönlich Weltklasse. Wie kann man sonst zwei Jahre Schwerstarbeit beschreiben? Sie haben sich in dieser Zeit wirklich nur von Luft und Liebe ernährt. Wobei die Liebe hier ihre Liebe zur Musik wieder spiegelt. Damit das Ganze auch gut klingt, sind sie ihrer Linie treu geblieben. So ist auch dieses Album, noch immer paaren sich Synthesizer mit klassischem Rock-Schlagzeug und unaufdringlichen Gitarren. Hinzu hat sich das Trio von Vadot noch fürs Mastering niemand geringeres als Tommy Hein hinzugeholt. Hein war unter anderem für das Mastering von Peter Heppner, Zeraphine oder Nick Cave zuständig. Somit lässt sich schon vor dem ersten hören erahnen, welche Qualität in diesem Album stecken mag.

 „Von Luft und Likes“ beinhaltet 11 Songs, die thematisch gelesen erst mal sehr melancholisch zu sein scheinen. Doch hören wir uns diese 11 Songs einmal genauer an.
1. Okay: Ein elektronisches Intro, welches man gut und gerne auch auf einer Schwarzen Nacht / Gothic Veranstaltung zur späteren Stunde spielen könnte. Rhythmische Moves laden hier zum Tanzen ein. Textlich hat dieser Track hingegen wenig zu bieten.

2. Keine Tränen:
Dieser Song fängt langsamer an und erinnert mich aus den Sounds der 80er zwischen Depeche Mode und The Cure. Ein Song, der das Thema Liebe aufgreift.

3. Rosa Elefanten:
Schmeißen Vadot nun schon Pillen ein? Weit gefehlt! Dieser Song beginnt leicht mystisch und hat ganz leichte poppige Züge, so dass man diesen Song auch gut im FM-Radio spielen könnte. Thematisch dreht es sich um Wünsche und Vorstellung, die vielleicht so nicht in Erfüllung gehen konnten, da man eine rosa Brille aufgesetzt hatte. Sie dachten eben das es „rosa Elefanten“ gibt.

4. Beende deine Jugend:
Nein dies ist kein Aufruf zum Suizid, sondern vielmehr seine Vergangenheit und Leitbilder zu begraben. Denn jeder ist letzten Endes für sich selbst verantwortlich. Ich persönlich finde, dass jeder gewisse Vorbilder und Leitfiguren haben darf, auch über die Jugend hinaus, doch sollte man keine Kopie einer anderen Person, sondern immer noch sich selbst treu sein. Ich denke genau das will dieser Song widerspiegeln. Ein Song, der mir persönlich zu holprig und zur sehr mit Wiederholungen spielt.

5. Vergiftet:
Dies ist ein etwas düsterer Track, der sich um den Verrat dreht. Die Situation in dem das Blut an den Händen klebt und man sich selbst vergiftet und in den Ruin stürzt.

6. Ziellos:
Ist eine Ballade mit sehr weichem Gitarrensound. Eine ruhige Stimme lädt zum Gedanken schweifen lassen ein. Wobei der Text eine Kritik an die Gesellschaft beinhaltet. Aber vielleicht ist es genau das Ziel von Vadot, durch Gedanken schweifen, zu neuen Erkenntnissen zu kommen und so selbst die Welt ein Stückchen besser zu machen.

7. Nacht im August:
Ein Track der teilweise mit ein wenig rauschen und knacken herüber kommt, so als ob der Track künstlich einer Schallplatten Aufnahme wieder spiegeln möchte. Interessanter Sound mit spannendem melancholischen Text.

8. Was zählt:
Der Anfang klingt nach einem 3-4 Ton Track und ist leider sehr eintönig. Den man hier gut als vorzeitiges Outro nehmen könnte. Erst nach etwa 1,5 Minuten kommt ein kurze Tempo Steigerung, die den Song kurzfristig ein wenig Spannung verleiht. Doch dieses ist dann leider etwas zu spät. Schade!

9. Sehnsucht:
Zum Glück finden Vadot mit diesem Track wieder in die Spur. Der Track ist ein Mix zwischen schnellen und langsamen Soundstücken. Ein tiefer Ton, der von einer Art Saxofon oder Violine herkommen könnte, begleitet den Song, der ihn sehr melancholisch macht und doch auch zum Träumen. Ein sehr schöner Song.

10. Luft und Likes:
Der Titeltrack des dritten Albums beschreibt sehr gut verpackt, wie ich eingangs schon geschrieben habe, die Zeit der Produktion des Albums und warum Vadot Musik machen.

11. Trost:
In den ersten 3 Sekunden ist man sehr überrascht. Was kommt nun? Blümchen meets Bangbros. Ein sehr schnelles elektronisches Tempo doch dann geht’s wieder kurz langsam zur Sache, ehe es dann wieder schneller wird. Hier wird dann aber auf den alten elektronischen Darkwave vielleicht zum Teil leichtem Industrial Sound geschwenkt. Ein interessantes Stück zum Abschluss des Albums.


Fazit:
Vadot zeigen mit ihrem Album „Luft und Likes“, das sie ihren eigenen Stil besitzen, denen sie spielen möchten. Dieses zieht sich auch durchs ganze Album hindurch und bietet nur wenig spannende Abwechslung. Doch wer auf diese Art von Stil steht wird rund herum zufrieden sein. Denn dieses Album ist nämlich mit einem Mal durch hören nicht getan. Man muss dieses Album mehrmals anhören und es auf sich wirken lassen. So kommt neben der Melodie, die ein so manches Mal forttreibt, erst beim Wiederholten hören die gesellschaftskritischen und tiefgründigeren Texte ins Ohr, welches das Album doch zu einem sehr experimentellen Werk macht. Man darf gespannt sein, wie die Hörer und Fans reagieren und inwieweit sie sich in den Texten wieder finden oder den alltäglichen Wahnsinn auf diesem Planeten wieder erkennen.


Anspieltipps:
Rosa Elefanten, Vergiftet, Sehnsucht




Vadot sind:


Homepage:
Facebook

Vadot - Musik, Text und Gesang
Beate - Schlagzeug
Ozzy - Bass (Live)


Diskografie:
2010 In Gottes Namen (Popsirup)
2012 Teufels Beitrag (Danse Macabre)
2016 Von Luft und Likes (Phonector/Popsirup)


Ihr könnt Vadot noch Live erleben:
30.04. Berlin – SincityFestival 2016
14.05. Leipzig – WGT 2016
21.05. Göttingen – Nörgelbuff


© by Marcel Enzmann – snab for Snab-Webzine & Radio Redstone www.marcel-enzmann.repage.de www.snab-webzine.blogspot.de www.radio-redstone.de

Donnerstag, 31. März 2016

Der W - IV

Der W – IV


VÖ: 18.03.2016 W-Entertainment / Tonpool

Tracklist: I – Neuland (Erinnerung ist Sperrgepäck)
II – Mehr !
III – Zeit
IV – Justitia
V – Faust auf Fresse
VI – Ich komm heim
VII – Danke für mein Leben
VIII – Keiner kann es besser als du
IX – Welt ohne Farben
X – Vorhaut, Kopftuch, Kruzifix
XI – Sopa de Techo – Der Schmerz verlangt gespürt zu werden
XII – Wie wirklich ist die Wirklichkeit
 

Wie fängt man eine Rezension über den „Der W“ an? Stephan Weidner, der schon alles erreicht hat als Songwriter. Ich würde es am ehesten so beschreiben: Zurück zu den Wurzeln mit voller Kraft!

Im ersten Song „Neuland“ merkt man auch gleich die positive Veränderung, die viele Fans sich zurückgewünscht haben. Vom Stil her kehrt „Der W“ zurück zu den Wurzeln, zum Anfangsalbum „Schneller, höher, Weidner“. Der Song ist anfangs mit einem düsteren Bass hinterlegt und wird zum Refrain immer grooviger. Spätestens dann, wenn NEULAND herausgeschrien wird, wird die Fanmenge beben. Es ist jedenfalls ein perfekter Opener. Textlich dreht es sich um die Sehnsucht des Reisens und wer den Weidner kennt, der weiß das er sehr gerne verreist.


Mit dem nächsten Song „Mehr“ hat sich die Band mal wieder selbst übertroffen. Schon jetzt zeichnet sich der Song bei den Fans als einer der absoluten Favoriten aus und ich stimme dem vollkommen zu. Sehr schnelle Hookline und einprägsamer Text. Hier geht es um die Schönheit des Lebens. Das man sich eben „Mehr!“ vom Leben nimmt, als nur still vor sich hinzuvegetieren. Absolut positiver Kraftspender! Gebt euch selbst: „das Versprechen ein Wolf zu werden, der das böse reißt.“

Im Song „Zeit“ dreht sich alles um die Zeit. Kann man sich diese Totschlagen oder anders verbringen. Philosophie vom feinsten. Vielleicht ein Song, den man sich ein bis zweimal mehr anhören muss. Der aber einen guten Gedankenansatz hat, wo sich Mensch sich selber zu hinterfragen hat, wie er selbst mit seiner Zeit umgeht.

Viele Fans schauten verwundert auf das Albumcover des nächsten Tracks. Heißt der Song wirklich „Justitia“ oder doch Justizia? Ersteres ist richtig. Justitia ist die Personifikation der Gerechtigkeit; während sie in der alten römischen Mythologie für die ausgleichende Gerechtigkeit steht, so steht sie in der Neuzeit nach der strafenden Gerechtigkeit bzw. des Rechtswesens (Quelle: Wikipedia) Dem entsprechend geht es auch in diesem Song darum, Justitia endlich die Binde von den Augen abzunehmen, in der Hoffnung, das sie dann besser sieht und eine gerechtere Welt schafft. Zum Song selber, er klingt wie ein Song aus der früheren 80er-Zeit mit leichten Darkwave Einflüssen. Der Refrain kommt sehr melancholisch herüber. Ein Song, der zum Denken anregt.

„Faust auf der Fresse“
fährt die härtere Gangart an und behandelt das Thema der aktuellen Situation. Jeder lebt heute nur noch für sich selbst und man fühlt sich mittlerweile allein, nur weil man anders denkt. Für viele ist die Gewalt nur die einzige Lösung. Doch wir wollen mit dieser Welt nichts zu tun haben, daher müssen wir alle aufwachen und etwas ändern.

Wo ist Heimat und wo hört sie auf? In dem Song „Ich komm Heim – Ich bleibe bei denen die mich lieben“ versucht Stephan und seine Band darauf eine Antwort zu finden. Vielleicht könnte man es kurz mit dem Zitat „Zu Hause ist da, wo sein Herz sich zu Hause fühlt“ beschreiben. Findet es in diesem Song und für euch selbst heraus. Sehr eingängiger Text, der auch zum Mitsingen einlädt. Ich denke auf der Tour wird Stephan da schon ein Part nur für die Fans einbauen zum Mitsingen.

Der nächste Song ist mein persönliches Highlight des Albums und dieses hat gleich mehrere Gründe. 1. Der Text ist sehr eingängig und positiv getrimmt. Er motiviert ungemein. Denn DU bist es WERT zu LEBEN. 2. Eine sehr gefühlsträchtige Melodie. 3. Einen rappenden Weidner 4. Und noch ein paar andere Überraschung im Song. Wer damals „Kafkas Träume“ auf dem Album „III“ geliebt hat, wird den Song „Danke für mein Leben“ ebenfalls lieben. Stephan bitte mehr davon!

Ein weiterer Song der in die Kategorie passt lautet: „Keiner kann es besser als du“. Und damit wäre zu diesem Text eigentlich schon alles gesagt. Melodisch kommt der Song sehr dem Stil vom Album „III“ an.

Eine schnelle und ungewöhnliche Nummer hat wohl „Welt ohne Farben“, denn hier singt als Hauptpart der Dirk und nicht der Stephan. Stephan nimmt diesmal zum Erstenmale in der Geschichte der Band „Der W“ den Backround Gesang in einem kompletten Song ein. Das er dieses gut kann, wissen wir von Stephan zu Onkelzzeiten noch. Das Dirk singt tut dem Song aber keinerlei Abbruch. Er ist vielleicht gewöhnungsbedürftig auf einem W-Album, tut der Stimmung, dem Album und dem Text aber keinerlei Abbruch. Ich persönlich bin gespannt, wie dieser Track live auf Tour ankommen wird. Textlich geht es um die Manipulation vom Menschen, sei es durch sich selbst oder der medialen Welt wie TV, Gesellschaft und Co. So viele Menschen, die sich hinter Masken und Fassaden verstecken oder sich von der Gesellschaft fehl leiten lassen. Thematisch bei Gesichter des Todes nahe angesiedelt.

Bei „Vorhaut, Kopftuch, Kruzifix“ haben wir ein längeres Intro, welches vielleicht auch auf der Tour zum Tragen kommen könnte. Polizeisirenen, marschierende Menschen, Hubschrauber Schüsse und eine Zeitbombe leiten den Song ein, eher es knallt. Es folgt ein gewalttätiger Rockiger Song. Eine Abrechnung an die IS, Terroristen und alle die, die Religion als Kriegs- oder Terrorismusgrund sehen. Im Himmel warten durch sich selbst in die Luft sprengen, jedenfalls keine 99 Jungfrauen.

Im Song „Sopa de Techo – Der Schmerz verlangt gespürt zu werden“ Hier gibt es viel Interpretationsspielraum. Ist es der Fetisch nach Schmerz? Oder doch viel mehr die Beschreibung einer Depression? Ich persönlich denke Letzteres, der auf dunkle Art und Weise diesen Gefühlszustand beschreiben kann. Schöner, düsterer Track.

Das Thema des letzten Liedes auf dem Album dreht sich um: Was ist wahr und was ist falsch und was eine Lüge. Die Wahrheit erschließt sich nicht immer auf den ersten Blick und liegt dazu noch im Auge des Betrachters. Der Song der „Wie wirklich ist die Wirklichkeit“ heißt, fängt langsam in Form einer Ballade an und rundet das Album mit sanften Rockparts ab.

Fazit ein Album, welches jeden Onkelzfan und Weidnerfan das Herz höher schlagen lässt. Und auch für Musikliebhaber, die auf positive Lebensweisheiten, den Zeitgeist aus anderem Blickwinkeln betrachten, ist dieses Album zu empfehlen. Das düsteres Cover-Artwork täuscht. Denn mit hellem Glanz vom inneren der Platte peitscht das Album nur vor sich hin, wenn gleich auch der Ein oder Andere Kritiksong in die Gesellschaft dabei ist. Aber die Welt ist eben nicht nur rosa.

Insider – Tipp: Hört euch das Album bitte mehrmalig durch, erst dann entfaltet sich der volle Glanz und ist zu bewerten.

Anspieltipps: Mehr!, Danke für mein Leben
© by snab for Snab-Webzine & Radio Redstone
Foto (c) by der W

Mittwoch, 4. November 2015

Eschenbach Devide et Impera

Eschenbach Devide et Impera


Nach 3 langen Jahren endlich ein Lebenszeichen von Philip und seiner Band Eschenbach.
Mit neuen Ideen, neuem und eigenem Label (TAPERETURN RECORDS) sowie mit alter Stärke, knallen euch die Jungs 5 Tracks um die Ohren. „DIVIDE ET IMPERA“ heißt das gute Stück.
Eschenbach packen alles, was die Band in neuer Besetzung im Jahre 2015 ausmacht, in diese 5 Stücke. So versprechen die Stücke voller Energie zu sein, mit quietschenden Reifen, mal mit angezogener Handbremse aber immer Vollgas gibt es den puren Rock Wahnsinn auf eure Ohren.
Begonnen wird mit dem rockigen Track „Obsessionen“ der in altbekanntem Eschenbach Stil fungiert. Hier hat der Wahnsinn seine alte Methode.
Mit „Wenn du gehst“ läuten Riitchy, Philip und Co. Die erste düstere Ballade auf diesem Album ein. Der Track ist zweideutig geschrieben, so kann es über eine verlorene Beziehung drehen, andererseits auch um den Zustand, den man fühlt, wenn das letzte Konzert einer Tour verstrichen ist und man wieder alleine im Tourbus oder Hotel liegt.
Der Titel Track „Devide et Impera“ beschreibt den Zustand des Landes. Jeder möchte der Beste sein und will es am Besten wissen. Die letzte Schlacht könnte tatsächlich beginnen, wenn sich der Westen mit den Krisenländern, sowie Russland nicht einigt. Laut Eschenbach wird es in ihrem Szenario keine Sieger geben. Ein Atomkrieg? Eine sehr schmutzige Nummer, die soundtechnisch gesehen den neuen Sound von Eschenbach ausmachen könnte. Riitchys schmerzverzerrter Schrei im Hintergrund kommt jedenfalls gut daher.
“Bevor es beginnt“ ist die vierte Nummer. Dieser Song wechselt zwischen Frust, Wut und sanften Gesang. Den der Song ist eine Kritik an die Gesellschaft. Kleine Interviewsamples unterbrechen dieses und Riitchy sorgt für den melodischen Part. Eine Nummer, die schwer verdaulich, aber genau richtig ist. Kein Typischer Eschenbach Song und schon gar keine Radionummer. Oder vielleicht doch genau deswegen?
Ein bekannter Track in einer neuen Auffassung ist „Die mit dem Nebel ziehen“ Neu aufgemacht und weniger Weidner lastig produziert klingt dieser Track mit tiefer gehenden Vibes gleich Gefühlvoller und Trauriger. Hört euch den Song echt mal bei schlechter Laune und Nebel an, dann wisst ihr was ich meine. Wirklich eine gelungene Nummer, die man selten bei einem Re-Release gehört hat.
Fazit: Eine Pause kann auch was Gutes bedeuten. Denn Eschenbach legen vom 5. in den 6. Gang eine ordentliche Weiterentwicklung fort. Überrumpelt wird der geneigte Hörer dennoch nicht. Die EP ist eine Art Brücke aus Vergangenheits-, Gegenwarts- und Zukunftssound aus dem Hause Eschenbach. Man darf also gespannt in die Zukunft blicken was noch kommen mag, mit einer Band die sich wohl endlich gefunden hat.
(c) Marcel Enzmann / snab & hazzardofdarkness.net
Quelle: http://www.hazzardofdarkness.net/eschenbach-devide-et-impera-rezension/

Mittwoch, 7. August 2013

Eisenherz – Fluch der Zeit

Eisenherz – Fluch der Zeit
Label: Mig-Dott (Sony Music)
Stil: Tanzmetal/Gothic/NDH
VÖ: 25.01.2013



Trackliste:

1. Eisenherz
2. Die Nacht
3. Du Liebst Mich Nicht
4. Fluch Der Zeit
5. Racheengel
6. Licht Der Welt
7. Du Bist So Kalt
8. Vampir
9. Schlampenball
10. Scheintot
11. Manipulator
12. Schicksal
13. Die Seele Brennt ( Remaster) – Bonussong


Eisenherz, das Bamberger Sextett bestehend aus fünf Herren und dem Mädel Yvi (Gesang) haben sich dem Tanzmetal, gepaart mit Gothic Einflüssen und Melodien der Neuen Deutschen Härte verschrieben. Produziert wurde das Album „Fluch der Zeit“ von niemand anderem als Michael , der bereits auch schon andere große Bands wie die Böhse Onkelz, Sub7even oder Der W produzierte. Wenn man Eisenherz zum ersten Mal hört, merkt man schon die Einflüsse von anderen Bands wie Rammstein, In Extremo und Unheilig, doch auch diese Band hat hier ihren ganz eigenen Stil. So kommen in diesem Album sowohl melodische Songs wie "Licht der Welt" und härtere Metalstücke wie "Du liebst mich nicht" zu Gehör. In Ihren Songs greifen Eisenherz sozialkritische Themen wie Mobbing, Existenzängste, Trennungen und Dreiecksbeziehungen auf. Der Eröffnungssong "Eisenherz" hat sogar etwas von einem Musical- oder Filmintro. Passend zum SM-Track "Die Nacht" wird der Sound düsterer, melodiöser und mit kraftvollen Gitarren gespielt. Die Stimme klingt Till Lindemann zum Verwechseln ähnlich.
Der sanfte weibliche Gesangpart von Yvi fügt sich gut ein, wie man z.B. in den Songs "Die Nacht" oder "Du liebst mich nicht" hören kann.
Grad der letztere Song verspricht durch ein Echo in der Strophe zu einer echten Ohrwurmnummer zu werden. Der Song "Schlampenball" handelt davon, dass man sich gerne mal in eine erotische Traumwelt flüchtet, um die Flucht vor dem Alltag hin zu bekommen. Bei Songs zu diesem Thema denkt man sehr schnell an einem ruhigeren Track, doch Eisenherz machen hier wie gehabt ihr eigenes Ding und hauen kräftig in die Bretter und lassen es zu einem gutem Metalstück werden. Alles im allem ist es ein buntes Album aus ruhigeren, metallastigen und gruftig angehauchten Stücken, die das ganze Album trotzt ihrer unterschiedlichen Richtung im Einklang mit sich selbst halten und damit das Album wie aus einem Guss formen.

Anspieltipps sind definitiv: Du liebst mich nicht, Du bist so kalt, Schlampenball

(c) by snab1986